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Der IKEA Blogger-Relations Super-GAU wegen IKEA-Hackers

von | Jun 18, 2014 | Allgemein | 3 Kommentare

Schlagwörter: Blogger-Relations

Heute berichte ich mal von einem absoluten PR / Blogger-Relations Super-GAU. Und zwar hat der IKEA Konzern diesen „Megabock“ geschossen.

Eine Geschichte, die ihr hoffentlich NIE so nachmacht, die geht so.

Der IKEA Blogger-Relations Super-GAU wegen IKEA-Hackers

IKEAHACKERS

Wir alle kennen die IKEA, das schwedische Möbelhaus. Ich behaupte in jedem Haushalt steht mindestens 1 Gegenstand aus diesem Laden. Nun ist es so, dass man auch aus diesen Möbel und anderen Gegenstände mit kleinem handwerklichem Geschick etwas Neues bauen kann. Man kann also sagen, man kann die IKEA Möbel „hacken“. Und jetzt ist eine Frau gekommen und hat vor 8,5 Jahren eine Plattform gestartet www.ikeahackers.net. Dort sammelt und präsentiert sie solche Ikea-Möbel-Hacks. Zum Beispiel diese, wie man eine beleuchtete Vitrine fürs Büro/Ladengeschäft macht (Link). Wie es die meisten Webseitenbetreiber so machen, hat sie irgendwann die Serverkosten/ Unterhalt wieder irgendwie verdienen wollen und darum Werbung in Form von Google Adsense Werbung eingebaut.

Im Lauf der Jahre ist die IKEAHackers Community gewachsen und immer grösser geworden.

Der IKEA Blogger-Relations Super-GAU wegen IKEA-Hackers

Jetzt nach knapp 8 Jahren hat die Betreiberin einen bösen Brief von einem Anwalt erhalten. IKEA möchte der Frau verbieten, die Domain zu benützen (resp er will ihr das ganze Projekt verbieten). Die dünne Begründung: Die Bloggerin verdient sich mit Anzeigen auf dem Blog den Unterhalt für ebendiesen Blog, nutzt die Domain, die IKEA enthält, also auf kommerzielle Art und Weise. Man hat ihr auch zu Vorwurf gemacht, dass ihre Webseite zu ähnlich aussieht wie die offizielle IKEA Webseite. Etwas was ich persönlich totaler Blödsinn finde (seht selbst)

Leider hat IKEA nicht damit gerechnet, dass dieser Fall an die Öffentlichkeit gelangt und jetzt hat IKEA in allen Ländern gegen einen grossen Shitstorm zu kämpfen.

Nun hier sieht man wieder, dass ein Anwalt dahinter steckt und nicht die Marketing/ PR Abteilung. Den Anwälte ist es scheiss egal, was sie anrichten. Sie halten sich an die Buchstaben ihrer Bücher und der Rest ist ihnen – auf schwiizerdütsch gseit: „Huere schiiis egal“. Und jetzt dürfen alle PR und Marketing Leute den Mist auslöffeln, die ihnen so ein Anwalt eingebrockt hat.

Zusammenfassung

Da hat ein Konzern eine engagierte Community, die sich mit ihren Produkten auseinandersetzt. Das ist eigentlich der Traum jeder Firma. Und jetzt kommt so eine Rechtsabteilung daher, der nach ACHT Jahren aufgefallen ist, dass hier eine Community existiert, bei der sie nichts mit verdienen und prompt ziehen sie das Doppelhand-Breitschwert hervor, um auf die kleine Bloggerin los zu gehen. Grosser Konzern gegen kleine Firma – vermeintlich leichter Sieg für den Konzern.

Grosser IRRTUM

Ich persönlich habe die Leute hinter @IKEA_CH Twitteraccount als sehr engagiert und nett empfunden – und das sie jetzt sowas durchleben müssen ist nicht fair. Ich hoffe der gesamte IKEA Konzern findet hier eine Lösung die für beide Seiten akzeptabel ist.

Fazit

Was lernen wir daraus? Genau in diesem Fall ist alles schief gegangen was schiefgehen kann. Die Rechtsabteilung und vermutlich die Finanzabteilung gegen die Marketing/PR Abteilung. Wer auch immer diesem Anwalt den Auftrag gegeben hat, sollte man entlassen oder in die Versandabteilung stecken um dort, bis zum Tag des jüngsten Gerichts, Pakete zu binden.

Was hätte man Anders machen können?

Nun ich finde es immer sehr Schade, wenn ein Unternehmen/ Konzern sofort mit Kanonen auf Mücken (kleine Leute) ballern. Denn meistens sind diese kleinen Leute Fans dieser Firmen und haben das nicht verdient – und der wirtschaftliche Schaden den diese Leute anrichten ist auch sehr klein. (Hingegen wenn es grössere Organisationen sind die Konzerne ärgern, dann können die Ruhig Anwälte nehmen.)

Darum wäre der 1. Schritt herauszufinden, wer hinter so einer kleinen „unerwünschten“ Webseite steht. Und wenn es kleine Leute sind, dann nimmt man mit ihnen zuerest mal Kontakt auf und zwar per Tel/eMail. Dabei macht man sie auf die Sache aufmerksam und sucht eine Lösung die beiden Nützt. Denn viele dieser kleinen Projekte, möchten keinen Millionengewinn einfahren, sondern einfach die Kosten decken. Also in diesem Fall hätte man der Blogger sagen können, dass sie die Werbung deaktivieren soll, dafür wird sie von IKEA finanziell Unterstützt. Wenn die Frau pro Jahr 2000 CHF erhalten hätte – also Serverunterhalt und Taschengeld wäre sie sicher glücklich gewesen und das IKEA Budget wäre nicht mal angekratzt geworden. Man hätte ihr aber auch einen Serverplatz direkt auf IKEA Server anbieten können ohne das Geld geflossen wäre. Das hat man aber nicht gemacht, sondern direkt versucht die Bloggerin kaputt zu machen. Und hat damit den Super-GAU produziert.

Nun was kann IKEA jetzt noch tun?

Ich sehe hier nur einen Weg aus diesem Shitstorm herraus zu kommen. Zuerst muss IKEA sich öffentlich entschuldigen.

Und als nächstes sollte man mit der Frau einen Vertrag machen, in dem geregelt wird, dass die Frau weitermachen darf mit der Domain und dem Projekt. Die Frau muss sich dazu noch bereit erklären, dass sie keine Werbung mehr schaltet und die IKEA wird sie dafür auch jährlich unterstützen und die Kosten des Projekts voll übernehmen.

Damit wird man wohl die Situation beruhigen, aber der Schaden ist angerichtet – hier sehe ich auch nur eine Möglichkeit aus dem #epicfail (wie man auf Twitterisch sagt) was Gutes zu machen.

Und zwar sollte die IKEA der Community regelmässig Möbel und Gegenstände sponsoren, damit die Community diese Möbel hacken können. Natürlich muss das nicht ganze Kücheneinrichtungen sein, aber sagen wir jeden Monat ein Gegenstand im Wert von 200CHF – sind 2400 CHF pro Jahr.

Also Hosting und Sponsoring wären so pro Jahr 5000 CHF. Ein Betrag der für IKEA ein Witz ist, sie aber zeigen würde, dass sie Wert auf ihre Community/ Käufer legt. Sie bekommen dafür nicht nur neue Kunden, geile PR sondern auch noch neue Kunden und eine aufgeweckte, interessierte Community.

DAS wäre also eine Win-Win Situation für beide.

Wie die IKEA und diese Bloggerin und ihre Community aus dieser Sache herauskommen wird sich zeigen. Ich hoffe sie finden so eine Lösung wie ich sie skizziert habe. Den das was gerade abgeht ist nur noch peinlich für IKEA und schadet ihrem Image und damit ihrem Portemonaie…

Ich halte euch auf dem Laufenden.





3 Kommentare

  1. Thomas

    Immer wieder faszinierend zu sehen, wie eine Rechtsabteilung den Jahrzehnte lang aufgebauten Ruf einen Unternehmens ruinieren können. Und wenn sie mit ihrem Vorgehen, rein rechtlich gesehen, tausend mal Recht haben. Sie Abmahnen sich wie Schädlinge durchs Internet und hinterlassen eine Schneise von verstörten Kunden.

    Du hast mit Deinem Vorschlag, wie IKEA da wieder raus kommt, absolut die richtige Idee. Man kann dem Konzern nur wünschen, das in den Abteilungen, welches das jetzt wieder gerade biegen darf, vernünftige und intelligentere Menschen sitzen.

    LG Thomas

    Antworten
    • Chefblogger

      jup Renato – den Link habe ich heute sogar persönlich von @IKEA_CH zuschickt bekommen 🙂
      Das sich da was tut, davon bin ich immer ausgegangen. Immerhin ist der Schweizer IKEA Twitter Account schwer auf Zack wie wir mehrmals erlebt haben 🙂

      Antworten

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