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Community-Management: Wenn Praktikanten das Klima vergiften

von | Feb 17, 2015 | Allgemein | 7 Kommentare

Schlagwörter: featured - Kommentar - Kommentare

Die Welt die wir kennen ist im Umbruch. In den 80ern bröckelte die deutsche Mauer, die knapp 40 Jahre den kapitalistischen Westen und den kommunistischen Osten trennten. Aber irgendwann wurde es den Menschen zu blöde, dass sie abgeknallt werden, wenn sie eine Banane essen wollten (Sowas kannte man im Osten nur aus Märchen und Sagen). Also sind die Menschen aufgestanden und haben den Politikern den Stinkefinger gezeigt und die Mauern abgerissen. Denn eines ist sicher, nichts ist sicher!

Danach kam dieses #Neuland äh Internet auf. Ganz am Anfang waren die Firmen auch dort sicher, bis es wieder den Menschen zu blöd war und sie sich im Internet organisiert haben. Dann haben sie angefangen Kommentare zu schreiben. Leider oder Gott sei dank, wurde das Internet ohne Zentralregister erfunden. So hat sich das Märchen eingeschlichen (Wie bei den Menschen im Osten die Bananen nur aus Märchen und Sagen kannten), dass das Internet anonym ist. Und da die Menschheit nicht viel weiter entwickelt ist als eine Amöbe, wurde das Internet zum Trollparadies. Heute gibts wohl keine Plattform die eine Kommentarfunktion anbietet, die nicht mit dummen, beleidigenden Kommentare zu kämpfen hat. Selbst hier in diesem Blog gabs schon Leute die sich daneben benommen haben.

Bisher war es so, dass man die Kommentare geprüft hat und wenn sie zu schlimm waren, hat man sie nicht veröffentlicht. Blogs die nur dutzende von Kommentare bekommen haben es da gut. Aber wenn eine Webseite zehntausende von Kommentare pro Tag erhalten, dann wird das Community Management zu einem Vollzeitjob.

Leider haben die Menschen ebenfalls gemerkt, dass die Medienhäuser heute nicht mehr existieren um die Leute aufzuklären sondern, um sie politikorrekt zu manipulieren. Putin = neue Hitler / Obama und Merkel die Retter der Welt. Die Schweiz ein Ort wo jeder mindestens 93’348’347’234’4598 CHF auf dem Konto hat, Gold im Keller hat und wir eigentlich nur dank dem Nazigold noch existieren (ich glaub ich hab jetzt die grössten Vorurteile zusammengestellt).

Und so haben sie angefangen gegen diese Manipulation zu kämpfen. Es gibt wohl kein Artikel von den Medienhäuser die nicht 90% sehr negative Kommentare drinn hat. Leider hat sich diese Unart auch zu Blogs und andere Communitys verschoben. Aber anstatt, dass die Unternehmen jetzt Geld in die Hand nehmen und es ins Community-Management investieren und sich somit kompetente Mitarbeiter besorgen, die sich einen Plan ausdenken können um der Seuche Herr zu werden, sparen sie genau in diesem Bereich. Sie stellen dafür Praktikanten ein (die von Community-Management nicht mal gehört haben) und lassen diese unausgebildeten Leute auf die Kommentarschreiber los.

Das was man nie machen sollte, Trolle fütter, wird dann zum Tagesgeschäft. Es geht heute nicht mehr darum, dass man solche Trollkommentare in den Griff bekommt, sondern nur noch darum die dümmsten Gegenantworten zu erfinden. Besonders in Deutschland hat sich (äxügsi) dieses verdammt primitive Getue durchgesetzt. Welt, Spiegel, Taz, Faz reagieren fast nur noch so. Besonders bei der Welt scheint sich diese neue Strategie inhouse durchgesetzt zu haben. Hier ein paar Beispiele.

Community-Management: Wenn Praktikanten das Klima vergiften

Community-Management: Wenn Praktikanten das Klima vergiften

Community-Management: Wenn Praktikanten das Klima vergiften

Oder zum Beispiel antwortete die „Tagesschau“ auf die Frage, wie es denn sein könne, dass „Spiegel Online, Stern und nun ihr ein und dasselbe schreibt?!“ launig: „Systempresse. Wissen Sie doch.“

Oder – Der Spiegel hat wiederum früh damit angefangen, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen. Im Sommer hatte die Redaktion versucht, wirre Unterstellungen mit Links auf entsprechende Quellen als „totalen Blödsinn“ abzutun. Als das aber – wie so oft – nichts half, outete sich der Redakteur als „Zionisten-Bilderberger-CIA-Illuminaten-Presseoffizier“ und bat: „Posten Sie hier keine Links, die unsere weltumspannende Verschwörung enttarnen könnten. Wir haben uns so viel Mühe gegeben.“

Ich weiss nicht was ich schlimmer finde, dass Journalisten sich gegenseitig die Beiträge klauen und veröffentlichen oder dass die Medienhäuser angefangen haben zurück zu trollen.

Je mehr man nämlich zurücktrollt, desto schlimmer wird es.

Leider ist der grosse Nachteil der Kommentarfunktion auch seine grösste Stärke. Nicht mehr die „gekauften“ (ja die Journalisten bekommen ja ihren Lohn) diktieren uns, was wir zu glauben haben, sondern der Leser kann sich auch wehren und seine Meinung sagen. Aber da wir entwicklungstechnisch immer noch gleich wie im Mittelalter sind, werden diese Kommentarspalten schnell zum Pranger zum Marktplatz mit dem üblichen Geschrei.

Und wie reagieren die Menschen auf diese Antworten der Community Manager? Genau anstatt, dass die Trolle verschwinden, werden sie durch solche Kommentare angestachelt und machen erst recht weiter. Und so sieht man in den letzten Monaten keine Kommentarspalte die nicht sehr sehr primitiv ist und man besser hätte deaktivieren sollen…

Natürlich kann es kurzzeitig Spass machen, wenn man auf eine Verschwörungsantwort mit einer dummen Antwort kommt. Aber wenn dann diese Reaktion überhand nimmt, wirds primitiv.

Mir kommt es bei solchen Antworten halt so vor, als ob der Community Manager es hier auf eigene Likes abgesehen hat. Es ist natürlich zu verlockend, wenn die anderen Leser hier auch Likes geben können und dann eine Kommentarantwort mehr Aufmerksamkeit als der journalistische Text erhält.

Es gibt dann so einen sehr ungesunden Like Wettbewerb. Und wie wir alle dank heftig & co wissen (ich habs hier ja auch schon ausprobiert zb Artikel „Es ist unglaublich, euch kommen sicherlich wieder die Tränen, aber ich habe es wieder gemacht!„), solche dummen Titel, Kommentare funktionieren. Das sind die Orte die am meisten Likes gesammelt haben.

Aber wenn die Qualität und die Likes in einen Wettbewerb zu einander treten, dann verliert die Qualität und am Schluss sind nicht nur die Kommentarspalten so „heftig“ verseucht, sondern auch die Artikel selbst. Und sind wir ehrlich, wir lesen Zeitungen weil wir uns informieren wollen und wenn wir uns Unterhalten wollen, reden wir miteinander oder schauen eine Serie…

Fazit

Also was lernen wir daraus?

  1. Es ist sehr verlockend, Trollen mit einer dummen Antwort zu füttern und dabei sehr viele eigene Likes zu bekommen
  2. Es ist nicht die Aufgabe des Community Managment selbst Likes zu generieren sondern „Petrus“ aka Paradies-Torwächter zuspielen.
  3. Trolle niemals füttern
  4. Hin und wieder eine schlagfertige, lustige Antwort zu liefern ist ok.
  5. Lieber Geld in ein gutes Community Managment zu investieren als billige, likegeile Praktikanten anstellen
  6. Eine gute Strategie entwickeln zwischen Antwort Managment, schlagfertige Antworten und sauberer Kommentarteil finden.

Leider haben diese 6 Punkte die Wenigsten gelernt. Es gibt zur Zeit 2 Entwicklungen in Deutschland und zwar die eine wie sie die Welt gerade macht, mit ihren doofen, trollfütternden Antworten oder die Andere ist, Kommentarspalten zu schliessen und einen riesen Schritt zurück in die Offline Tage zu gehen.

Hier in der Schweiz sind wir noch im heilen Heidiland. Unsere grossen Zeitungen machen das ganze Community-handling hier eigentlich sehr gut. Sie bleiben sachlich und antworten darauf und wenn es zu dumm ist, wird der Kommentar gelöscht. Das einzig Kritische das ich sehe ist, wenn Kommentare hier zensiert oder umgeschrieben werden. Sowas sollte man nicht machen – das ist aber ein anderes Thema. Selbst der Blick hat in seinen offiziellen Webseiten eine gute Handhabung und das als Boulevardblatt. Und ihr mini Heftig Ausgabe (Blick am Abend), die trollt sogar hin und wieder zurück. Aber die einzelnen Arten wurden noch nie vermischt.

Natürlich gibts auch hier überall ein getrolle, aber die Community Manager des Blick, Tagesanzeiger und selbst NZZ machen ihren Job gut. Hier könnt Deutschland noch was von der Schweiz lernen.





7 Kommentare

  1. Simon

    Moin,

    ich finde die Strategie eigentlich sehr gut. Zumindest bei mir wirkt sie. Ich bin durch solche Kommentare erst auf die Facebook Seite von „Die Welt“ aufmerksam geworden und folge der Seite seitdem. Ich lese mir gerne die Kommentare dort durch, weil ich es einfach lustig finde und somit ist die Strategie Aufmerksamkeit zu generieren aufgegangen. Und dadurch dass ich der Seite folge und die Posts regelmäßig zu Gesicht bekomme, bin ich auch öfter mal auf deren Seite und lese mir die Artikel durch.

    Viele Grüße
    Simon

    Übrigens: Du solltest bei den Kommentarfunktionen mal ein wenig aufräumen, ich möchte nicht 3x die Kommentare abonnieren. 😉 Screenshot dazu: http://puu.sh/g0MIf/6fba709923.png

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    • Eric-Oliver Mächler

      hoi simon, nun hin und wieder finde ich solche kommentare auch lustig. aber es passt nicht zu einer seriösen zeitung mit einem seriösen umgang mit kommentare. das liegt der stoff für mehr als 1 shitstorm in dieser geschichte. sobald es genügend beleidigte leute sind, wirds knallen und dann brennen die kommentarspalten… ist nur eine frage der zeit

      zu deiner p.s ich teste gerade ein paar externe plugins die beste wirds überleben und keine sorge – du bekommst die news immernoch nur 1x *g*

      Antworten
  2. Ede-Peter

    Deine Sichtweise über das trollen hast du wunderbar in deiner unnachahmlichen, ironischen Art und Weise dargestellt. Hat mir gut gefallen und man (ich) kann dem nichts weiter hinzufügen und im Grunde nur schreiben: Don’t feed the Troll !
    Gott sei Dank kenne ich es (noch nicht) auf meinem Blog, aber aus einem Forum in dem ich unterwegs bin. Sind schon sehr lästige Kakerlaken.
    Vielen Dank
    Gruß Ede

    P.S. ich muss leider dem „Simon“ recht geben, da unten solltest du wirklich mal Ordnung schaffen 😉

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    • Eric-Oliver Mächler

      danke danke Ede für die blumen 😛

      zum p.s wie ich schon sagte, es laufen gerade tests das dann bald wieder deaktiviert wird. ich teste hier vieles aus um mich oder andere zu verbessern – das ist teil davon….

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  3. Pascal

    Schlussendlich ist der „Reach“ der Schwanzlängenvergleich der Community-Manager auf Facebook. Dass Catcontent viel mehr erreicht als Informationen beweisst uns heftig, alle tollen Quiz-Frage-Posts oder auch Storyfilter, Likemag und ab und an auch watson zu gut. Und da passen die dummen Antworten einfach perfekt dazu (und es sind nicht immer „nur“ die Praktikanten, die dafür Schuld sind).

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    • Eric-Oliver Mächler

      ja schon pascal, aber welt, faz, taz, spiegel sind nun mal bisher nicht watson/heftig und co sondern gehören „noch“ zu den normalen. da kann man auch ein anderen umgang erwarten mit trollen oder nicht? natürlich sind nicht nur die praktikanten schuld, aber seit dem für dieses community managment keine leute mehr eingestellt werden sondern praktikanten angeheuert werden, hat sich das thema verstärkt… schau mal in deutschen stellenausschreibungen nach – alles nur noch praktikanten…

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  4. heubergen

    Und das ist nicht das einzige dass die von uns lernen können 🙂

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