Alle Unternehmen kommen mal zu dem Punkt, wo sie neue Angestellte brauchen, weil sie jemand verlassen hat oder sie ihr Geschäft ausbauen. Nun stellen sich viele Unternehmen die Frage, wie sie am einfachsten und unkompliziertesten zu neuen Mitarbeitern kommen.
Natürlich kann man sich auf die klassischen Wege verlassen und Zeitungsinserate veröffentlichen oder sich bei Inserateportale anmelden und die Jobinserate dort veröffentlichen. Aber das kostet nicht nur 10’000 von Franken/ Euro sondern ist auch wenig attraktiv. Den wenn man ein Zeitungsinserat macht, dann kommen nicht wenige der Bewerber mit ihren Papierdossier und überfluten die Büros des Unternehmen.
Mein persönlicher Rekord lag bei 4 Kisten voller Bewerbungsdossier die ich mal zugeschickt bekommen habe, als ich einen Mitarbeiter gesucht habe. Das war ein wirklicher Papierkrieg und total mühsam.
Gibt es noch andere Möglichkeiten seine neuen Angestellten zu finden?
Natürlich gibt es diese, immerhin haben heute moderne Unternehmen eigene Blogs in denen engagierte Social Media Leute interessante Geschichten, Bilder und Videos veröffentlichen und so hoffentlich tausende von Leser im Monat unterhalten. Also warum sollte man diese nicht benützen?
Hier liegt aber genau auch die Crux. Wenn man andere Kanäle als die klassischen Papierkanäle verwenden möchte für das HR, dann braucht man bereits funktionierende Kanäle/ Corporate Blogs. Es nützt also nichts erst mit einem Blog zu starten, wenn ihr Angestelltenmangel habt. Wie ihr wisst, ist das Blogging keine Sache von heute auf morgen, wo man dann Millionen von Lesern generiert.
Corporate Blog oder Corporate HR Blog?
Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht mal so einfach. Angenommen man hat ein einen Corporate Blog und füllt ihn schön mit Inhalt und er wird gut gelesen. Sucht man nun nur wenig neue Mitarbeiter dann kann man wirklich den bestehenden Corporate Blog nehmen und dort einfache eine Stellenanzeige schalten. Man darf dann aber nicht nur eine klassische Stellenanzeige schalten, sondern sollte schon mehr Infos reinschreiben als nur Jobaufgabe, Jobbeschreibung, Firmenbeschreibung und Stellenort. Einer der auf einem Blog lesen wird, wird nämlich auch gerne weiterführende Informationen lesen wollen. Zum Beispiel kann man die Arbeitsstelle beschreiben oder die Abteilung in der neue Mitarbeiter gesucht wird.
Ist man nun aber ein Unternehmen für den man täglich neue Angestellte sucht, zum Beispiel ein Temporärbüro (Für Temporär-, und Kurzjobs) oder ein Konzern mit tausenden von Angestellten, dann hingegen sollte man es sich überlegen, ob man nicht nur einen einfachen Corporate Blog betreiben sollte (in dem man Interessante aus dem Unternehmen bringen kann) sondern zusätzlich noch ein Corporate HR Blog.
Den wenn in einem Blog mehr Stelleninserate drinn stehen als Informationen über die Firma, dann vertreibt man wieder die Leser!!
Bewerbungsformular
Wichtig bei einer Stellenanzeige im Corporate Blog ist das Bewerbungsformular. Einer der sich für die Stelle interessiert, möchte danach nicht noch seine Bewerbungsmappe ausdrucken müssen und dann via Post schicken müssen. Er möchte sich nämlich sofort bewerben, wenn ihm die Stelle zusagt. Also braucht ihr ein gut durchdachtes Formular. Dieses Formular sollte nicht nur die Kontaktdaten umfassen sondern auch die Uploadmöglichkeit für sein Bewerbungsdossier bieten.
Was mir hier oft auffällt ist, dann es tausende von Uploadfelder gibt für Anschreibebrief, Bewerbungsdossier, Motivationsschreiben, Arbeitszeugnisse. Wenn ihr also so ein Kontaktformular designt, dann vergesst bitte diese vielen verschiedenen Uploadformulare, sondern macht genau 1 Feld dafür. Den viele Bewerber haben all diese Daten in einem PDF Dossier und müssen es dann extra auseinander nehmen um das Formular funktionsfähig zu erhalten. Und wenn jemand ein Fehler im Formular macht, ist es zwingend Notwendig ihm eine einfache Fehlermeldung zu präsentieren, damit der Bewerbling weiss was er falsch gemacht hat.
Wichtige Punkte für Recruiting über Corporate Blog
- Ja, man sollte seine Stelleninserate im eigenen Corporate Blog veröffentlichen.
- Wenn man nur hin und wieder eine Stelle zu besetzen hat, dann kann man das über den normalen Corporate Blog laufen lassen.
- Sucht man viele neue Mitarbeiter, dann sollte man einen eigenen Corporate HR Blog erstellen.
- Beschreibt eure Stellen interessant und mit mehr Informationen als bei einer klassischen Stellenanzeige.
- Verlinkt Teile der Stellenzeige im Corporate Blog mit Seiten der normalen Webseite.
- Bebildert eure Stellenanzeigen, damit der Stellensuchende sich ein Bild von der Stelle machen kann.
- Baut ein möglich einfaches Bewerbungsformular ein, ohne viel Schnick Schnack – den nicht alle sind PC Profis.
- Strukturiert die Stellenzeige so, dass man alles mit einem Blick überschauen kann.
- Verlinkt eurer Recruiting Blogbeitrag auch in allen euch zu verfügung stehenden Social Media Kanäle.
- Social Media Sharebuttons nicht vergessen, damit die Bewerber diese Stellenblogbeiträge auch weiterempfehlen können.
Wenn man diese Punkte einhält, dann kann man in seinem Corporate Blog oder Corporate HR Blog ruhig auch seine Stellen ausschreiben. Da ja die Suchmaschinen und vorallem Google die Blogs liebt, ist die Chance gross, dass die Stellenausschreibung sehr schnell indexiert wird und schon nach ein paar Stunden die ersten Besucher und potentielle Bewerber anzieht. Wenn ihr nun eure Stellenazeige noch zusätzlich zu den Social Media Kanäle erwähnt und auch als Thema im Corporate Newsletter macht, dann habt ihr von Anfang an viele Leser. Und dann wird sich das Ganze viral Verbreiten.
Funktioniert nun Recruiting via Corporate Blog oder Corporate HR Blog?
Diese Frage kann man nun mit einem ganz klaren JA beantworten. Man spart nicht nur viel Geld wenn man seine Stellen in seinem Blog veröffentlicht (Man kann sich so die klassischen Stelleninserate sparen) sondern man weiss auch genau woher die Leute kommen. Ein klassisches Stelleninserat kann nur knapp beschreiben was für eine Stelle es sich handelt und ist teuer. Ein Stelleninserat im Corporate Blog oder Corporate HR Blog kann man besser und ansprechender machen. Man kann die Stelle besser beschreiben, bebildern und auch mit Videos schmücken. Man kann genau steuern, wo man die Anzeige verlinkt und in welchen Social Media Kanäle man die Stelle noch verlinkt (Natürlich am besten dort wo die Stellensuchenden und Interessierten sich tummeln).
Schlussendlich spart man sich viel Zeit, Geld und Nerven wenn man Recruiting über seinen Corporate Blog betreibt. !
Hallo Eric,
das kann ich nur bestätigen. Wir schalten keine Stellenanzeigen mehr, sparen dadurch zig Tausend Euro im Jahr.
Die zu besetzenden Stellen werden im Blog ausgeschrieben und dann vie Facebook, Twitter und Co verbreitet. Ebenfalls setzen wir Magnetfolie ein, um an unseren Fahrzeugen auf aktuelle Ausschreibungen hinzuweisen, mit QR-Code versehen.
Zeitgemäß, umweltfreundlich und spart noch Geld – und die jungen Leute reagieren eh nicht mehr auf Zeitungsanzeigen…
Liebe Grüsse
Jens
Hoi Jens, Danke für dein Kommentar.
Ja das ist dann natürlich goldig wenn man Offline mit der Online Welt via QR Code verlinken kann. Das sieht man immer mehr – das diese Codes benützt werden.
Lieber Eric
Das ist ein wirklich interessanter Blogeintrag.
Viele Dinge gibt es hier zu tun man kann ganz schnell eine der vielen Tasks vergessen.
Vielleicht ist ein Blog für Recruiting interessant. Für eine kleine Firma bedeutet dies aber auch viel Arbeit um diesen wenigstens einmal im Monat mit gutem Material zu füllen. Vielleicht ist hier ein Blog mit einer Kategorie Recruiting und Personal wie bei Daimler auch eine Möglichkeit? Auf jeden Fall spart es Ressourcen.
PS. Uebrigens du schreibst:
“Verlinkt eurer Recruiting Blogbeitrag auch in allen euch zu verfügung stehenden Social Media Kanäle.”
Einige der CH Personal / Recruiting Blogs tun dies doch schon sehr gut wie diese Daten zeigen http://blogrank.cytrap.eu/br/6/CH
Vielen Dank für diesen Beitrag.
Urs
@CyTRAP
Hoi Urs, Danke für deinen Kommentar.
Naja niemand ist perfekt, und wenn man mal 1 Task vergisst dann macht man es im nächsten mal besser. Es gibt ja auch Berufe wo man weniger Digital nach neuen Angestellten suchen kann, weil die Leute mit so einem Beruf weniger was mit Computer anfangen können. (Polier & Co).
Nun einen eigenen Recruiting Blog sollte man natürlich nur machen, wenn man ihn auch wirklich benützt. Eben wie ich im Beitrag sagte, teil eines Grosskonzern ist oder eben zb ein Temporärbüro ist wo man viele Leute hat die man suchen muss. Weil sonst für eine kleine Bude ist es wirklich zu viel. Aber dafür kann man die Stellenanzeige wieder im Corporate Blog bringen und so davon profitieren.
Lieber Eric
Danke für die Antwort, stimmt natuerlich. Wenn klein wie in meiner Antwort auch schon angegeben, lieber nur eine Kategorie im Blog für Blogeinträge über HRM und Personalthemen inklusive offene Stellen.
Das reicht völlig.
Schönes Wochenende.
Urs
Hallo Chefblogger,
hast du mal ein paar Beispiele, wie so ein Blogpost für eine Stellenanzeige aussehen könnte?
Hoi Sebastian, danke für deinen Kommentar
Naja die stellenanzeige an sich kann man 1:1 übernehmen wie man es ja sonst schon für zeitungsinserate gemacht hat. einfach würde ich ihn nicht als pdf verlinken sondern direkt rein stellen und unten aber gleich die möglichkeit bieten sich zu bewerben.
oberer teil also stellenanzeige unten drann gleich bewerbungsformular – und alles möglichst einfach ohne viele tausende von felder und uploadmöglichkeiten…
ist das so das was du gesucht hast?
Fast 🙂 Danke
Mich interessiert einfach, ob man eine Story mit einbaut, oder ob man das ganze wirklich quick & dirty veröffentlicht 😉
Ich weiss nicht. Klar ist eine Zeitung irgendwann veraltet. Ich denke trotzdem das die Stelleninserate in der Zeitung auch gut sind. Ich als junger Mensch schaue sehr gerne in die Zeitung(auch wenn ich bestimmt unter den Wenigen zähle) und suche den ein oder anderen Nebenjob oder Teilzeitstellen. Der Weg mit der normalen Bewerbung finde ich veraltet. Das mit den 4 Kisten ist schon harte Arbeit. Da würde sich die Onlinebewerbung viel besser eignen. Ich denke auch das die Zukunft im Internet liegt beziehungsweise schon ist. Da bietet sich die Verbreitung der Stellenangebote über Jobbörse oder Blog auf jeden Fall an und ist meiner Meinung nach auch erfolgreich. Ansonsten finde ich den Blogbeitrag sehr informativ und gut geschrieben. Weiter so =) es Grüsst Wili
Danke Wili für deinen Kommentar. Nun eigentlich war mein Beispiel mit den 4 Kisten auch ein online Job – aber trotzdem überlesen viele Leute den Part mit “Nur Online Bewerbungen”.
Nun was nützen mich tausende von Stelleninserate wo nur das gleiche steht? Gar nichts – als Bewerber will man doch auch wissen, wer oder was das Unternehmen ist. Dann will ich auch mehr über die Stelle wissen. Die Zeit wo es ausreichte wenn man sagte “Job für Fliessbandarbeit zu vergeben” und sich darauf hunderte von Leute bewarben sind vorbei. Heute möchte der Mensch mehr wissen als Titel und allgemeine Jobbeschreibung….
Ich bin gespannt wohin diese Reise geht 😛