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Blogger-Relations Schritt 2: Angebot definieren

von | Jun 11, 2014 | Konzept | 0 Kommentare

skyline

Nachdem ihr im letzten Schritt zu einer guter Blogger-Relations gelernt habt, wie man dafür das Fundament legt (Blogger-Relations Schritt 1: Recherchieren & Vorbereiten) gehen wir heute einen Schritt weiter. Denn jetzt habt ihr das OK eures Chefs bekommen und mal herausgefunden, welche Blogger euch besonders ansprechen. Als nächstes geht es darum ein gutes Angebot zu definieren.

Macht es richtig oder gar nicht

Als Blogger bekommt man oft Anfragen von Firmen für Produkte oder Anlässe. Das ist nichts Neues mehr. Aber viele Unternehmen haben den Fokus nur auf den eigenen Gewinn gelegt. Und das hat dann leider zu Folge, dass die Blogger ausgenützt werden. Und genau diese Sichtweise sorgt dafür, dass sich die Blogger über Firmen aufregen und dann hat man sehr schnell, sehr hässliche Reaktionen im Web. Denn oft wird vergessen, dass viele Blogger eine grosse Leserschaft erreichen und wenn dann eine Firma als „Böse“ gebrandmarkt wird, werden das viele Leute lesen und sich merken. Ein PR Supergau ist die Folge.

Aus diesem Grund hört auf die Blogger mit Anfragen wie…

  • Paid-Blogpost (300 Zeichen gross) für 5€
  • Linkkauf für 10€
  • Produkttesting wo man das Produkt danach wieder abgeben muss

… zu ärgern. Das ist nämlich überhaupt nicht Fair sondern eine riesen Frechheit und zeugt auch von wenig Anstand des Unternehmens. Aber leider leben wir in einer Zeit, wo die Umsatzsteigerung das Einzige ist woran Unternehmen denken können. Und alles was kostet oder ein Risiko ist – wird gerne gestrichen.

Ich kann euch mal ein paar Beispiele machen, was man nicht machen sollte, und die trotzdem geschehen sind.

Fall 1: Die Kontrollsüchtigen

Ein Unternehmen hat mal mich angeschrieben und wollte, dass ich ein Blogbeitrag über sie schreibe. Dazu wollten sie mir grosszügigerweise eine Entschädigung in der Höhe von 15 CHF zahlen. Natürlich hätte ich den Artikel selbst schreiben müssen, dazu wurde mir genau gesagt, was für Keywörter ich wie oft verwenden sollte, und der Beitrag musste mindestens 500 Wörter lang sein. Sobald ich sie geschrieben hätte, hätte ich sie auch zur Freigabe der Firma mailen müssen. Und erst nach ihrem OK, hätte ich es veröffentlichen dürfen.

Fazit 1:

  • In diesem kleinen Fall gibts mehrere Fehler die gemacht worden sind. Zuerst einmal ist eine 15 CHF grosse Entschädigung eine Frechheit. Hier sieht man, dass viele glauben, dass Blogger sich auch mit Peanuts abspeisen lassen und das Blogger um jeden Rappen extrem dankbar sind.
  • Keywörter den Bloggern vor geben ist ok, aber dass man dann noch genau festlegt wie oft welche und wo erwähnt werden müssen, ist ein schlechter Stil. Das stört nicht nur den Textfluss sondern ist auch noch ziemlich altes SEO/ Marketing denken
  • Und dass man vor der Veröffentlichung zuerst den Blogbeitrag freigeben lassen muss, vermutlich wäre dabei noch viel zensiert und verändert worden, ist auch nicht ganz nett. Hier hat man wohl kein Vertrauen in das was der Blogger schreibt (könnte ja negativ sein).

Fall 2: Die Wahnsinnigen

Hier wurde ich mal von einer Social Media Agentur nach Zürich eingeladen. Sie hatte dort einen Tag organsisiert, wo verschiedene Leute übers Bloggen und Social Media und Marketing einen Vortrag (neudeutsch Keynote) gehalten haben. Der Anlass hat für diese 7 Stunden Dauer knapp 2500 CHF gekostet. Das Angebot das man uns (mir und anderen) unterbreitet hat war, dass sie die Fahrspesen übernehmen aber ich das Ticket lösen sollte und zwar zum vollen Preis. Die Veranstalter hätten mir Bilder gegeben, aber die Slideshares hätte ich nicht verwenden dürfen.

Fazit 2:

  • Ich muss wohl nicht gross erwähnen, dass ich das Angebot natürlich auch abgelehnt habe.
  • Die Fahrtkosten zu übernehmen ist mal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber leider wurde das gute Bild mit dem Ticketpreis wieder zerstört. Das knapp 2500 CHF für 6 Stunden Vorträge irgendwo zwischen Wahnsinn und totaler Irrsinn angesiedelt ist, ist ja wohl klar. Hier sieht man, dass es den Leuten weniger um eine Blogger-Relations ging sondern einfach eine billige Masche um den Publikumsplätze zu füllen.
  • Ein Blogger will nicht nur Schreiben sondern auch seinen Lesern was bieten. Darum wenn er schon an einer Veranstaltung ist, wo Vorträge gehalten wird, dann sollte man die Vortragsfolien auch freigeben (Slideshare). Damit wissen die Leser der Blogs, was sie verpasst haben und der Blogger profitiert so auch wirklich.

Fall 3: Blogging-Interruptus

Einmal wurden Blogger direkt angesprochen von einem Kleiderkette. Da wurde ein grosser Event organisiert in einem exklusiven Kleidergeschäft. Ein paar Designer, deren Kollektion dort vorgestellt wurden, waren natürlich auch dabei. Es gab richtig schön zu Essen und zu Trinken. Viele Blogger vor allem FashionbloggerInnen waren anwesend. Alles war eigentlich ganz gut organisiert und die Blogger waren glücklich. Fleissig haben die Fashionblogger und Fashionbloggerinnen sich Notizen gemacht, von der neuen Kollektion, und auch viele Fotos vom Event selbst und den Kleidern gemacht. Aber dann kam der Hammer.
Die BloggerInnen wurden am Schluss des Events zur Seite genommen wo man Ihnen ein Dossier übergab, darin befand sich ein kleiner Vertrag, den die Blogger unterschreiben musste. Darin stand, dass sie 3 Monate nicht darüber bloggen dürfen und sie den Beitrag erst am Tag X veröffentlichen dürfen – und zwar alle am gleichen Tag. Auch war ein vorgefertigter Blogbeitrag im Dossier zu finden, der mehr mit einer Pressemitteilung verwandt war, als mit einem Blogbeitrag. Das war natürlich ein starkes Stücke, alle Fotos und Notizen waren wertlos und die BloggerInnen entsprechend sauer.

Als dann der Tag der Veröffentlichung der Blogbeiträge gekommen ist, hat natürlich nur Einzelne wirklich den vorgefertigten Text veröffentlicht. Mich haben daraufhin die Organisatoren kontaktiert und wollten wissen was hier falsch gelaufen ist. Sie konnten es nicht verstehen und so durfte ich sie aufklären. Dazu sagte ich…

Fazit 3:

  • Das was hier geschehen ist, nenn ich ein „Blogging Interruptus“. Man hat alles Richtig gemacht im Vorfeld und war überzeugt von der Aktion. Aber dann als es um die Blogger ging, hat man sie mitten in der Arbeit abgewürgt – eben „Blogging Interruptus“. Blogger sollte man nie von ihrer Arbeit abhalten.
  • Wer Blogger einlädt um etwas vorzustellen, muss damit rechnen, dass sie ehrlich ihre Meinung schreiben. Und die Meinung der Blogger kann negativ aber auch positiv aussfallen. Damit muss man rechnen. Darum sollte man nie vorgefertigte Blogbeiträge aushändigen und sie zu zwingen versuchen diese auch zu veröffentlichen.
  • Man darf Blogger nicht als Kanal für Pressemitteilungen missbrauchen. Wenn sich Blogger schon die Mühe machen über etwas zu schreiben, sollte man sie lassen.
  • Wer die Regeln einfach mitten in einer Aktion ändert, macht sich bei den Bloggern unbeliebt.

So das waren jetzt mal 3 Fälle von fehlerhaften Blogger-Relations. Hier hat man zwar schon mal was von Blogger-Relations gehört, aber man hat noch nicht herausgefunden, dass dies eine Zusammenarbeit sein sollte, zwischen Unternehmen und Blogger. Eines ist sicher, diese Firmen haben total versagt.

Hier habe ich nochmal die einzelnen Schritt aufgelistet, die man als Unternehmen tun sollte, damit das Angebot wirklich gut ist und eine Win-Win Situation für Unternehmen wie auch Blogger ist.

Angebote definieren, und zwar richtig

  1. Die Firma muss sich genau überlegen, was für ein Produkt oder Dienstleistung oder Aktion man machen möchte.
  2. Das Unternehmen muss nun ein Budget bereitstellen. Blogger wollen für ihre Mühen entschädigt werden. Das kann harter Cash sein, Produkte oder Gutscheine. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Sie müssen aber Fair sein und im Verhältnis stehen zum Aufwand des Bloggers.
  3. Man kann nun gewisse Regeln für Blogger definieren. Aber dabei sollte man nicht übertreiben. Es ist OK wenn man sagt, dass ein Blogbeitrag 300-400 Wörter haben sollte (mehr ist natürlich immer gut), und das man ein paar Keywörter definiert die man gerne im Titel und dem Text haben möchte (SEO lässt grüssen). Aber man darf BloggerInnen kein Korsett anlegen, die die Blogger erstickt.
  4. Als nächstes muss man das Ganze nochmal genau anschauen. Ist es wirklich eine Win-Win Situation für alle. Wie in einer guten Politik, sind Entscheidungen ein Konsens von Möglichkeiten. Es soll der Firma und dem Blogger wohl sein.
  5. Man darf Blogger nicht nur im Vorfeld anständig behandeln, sondern Blogger wollen auch während der Aktion betreut werden. Also wer ihnen ein Angebot unterbreitet, muss auch auf die Fragen der Blogger eingehen. Und sollte es ein Event sein, zu dem der Blogger eingeladen wurde, sollte man sich genauso intensiv um ihn kümmern, wie ein Journalisten bekannter Zeitungen.

So nun wisst ihr also, wie man ein gutes Angebot definieren kann und wo man etwas lieber nicht tun sollte. Dann hoffe ich jetzt, dass viele Unternehmen sich diesen Schritt genau zu Herzen nehmen. Den dieser Schritt gehört zu den wichtigsten in der gesammten Blogger-Relations Geschichte. Hier entscheidet es sich bereits, ob Blogger mit Firmen weiterhin zusammenarbeiten oder die Firma auf ihre persönliche Schwarze-Liste setzt und sie ignoriert…

Die anderen Schritt zu einer guten Blogger-Relations findet ihr hier:
[sc:Blogger-Relations]





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