Heute möchte ich mal näher darauf eingehen warum die Medien noch viel von Blogs lernen können. Ihr habt sicher schon vom Drama in Deutschland gelesen, wo auf drängen der grossen Medienverlage ein eigenes Gesetzt geschaffen wurde, das Leistungsschutzrecht. Dieses Gesetz wurde geschaffen weil die Medienhäuser auf das Geld von Google aus waren. Die Medienhäuser möchten nämlich für jede verlinkung bei Google Geld sehen. Es geht dabei nicht um kleine, einfache Links sondern um die Textausschnitte und Verlinkung bei den SERP’s (Suchresultate). Der Witz an der Sache war ja schon immer, dass die Medienhäuser das Erfassung der Texte mit einem einfachen noindex Befehl hätte unterbinden können. Was sie aber nie taten.
Nun ein paar Monate später haben die Verlage eine Klage bei Gericht eingereicht um endlich Geld zu sehen. Sie fordern nämlich 11% der Einnahmen die Google durch seine Suchmaschine verdient. Google selbst stört das nicht wirklich und hat einfach damit gedroht, dass sie alle Verlage, die sich der Klage anschliessen) aus dem Index werfen. Was ja auch ihr gutes Recht ist. Aber das wollen die Verlage natürlich nicht und nun hat VG-Wort eine Beschwerde eingereicht. Da Google angeblich über 90% des deutschen Marktes beherrscht und somit eine marktbeherrschende Stellung hat und man nicht mehr um sie herum kommt. Man pocht also auf eine Listung bei Google.
Man kann also sagen alles was Google tut, ist falsch.
Wenn man Google anschaut, hat sie eigentlich gar keine Wahl als alle Zeitungen und Magazine dieser Medienhäuser aus dem Index zu werfen oder gewaltig abzustrafen. Immerhin hat Google seit gut 2 Jahren angefangen, Webseiten abzustrafen die im grossen Stil Links kaufen. Und da die Verlage Geld für ihre Links wollen, verkaufen sie also ihre Links. Und so hat Google eigentlich gar keine Wahl als diese Linksverkäufer aka Medienhäuser abzustrafen oder rauszuwerfen – ausser eben es geht nicht um die Qualität der Links sondern nur um mehr Geld verdienen.
Hier sieht man dann direkt, dass es den deutschen Medienkonzerne nicht um die Verlinkung geht sondern sie wollen an die Euter der Milchkuh Google und Geld haben.
Dabei sind diese Medienhäuser selberschuld in ihrer jetzigen Lage. Sie müssten nur mal auf die Blogs achten und dann sieht man wieviel die Medien noch zu lernen haben. Denn die Medien behaupten, dass sie gar keine andere Möglichkeit haben an die Leser zu kommen als mit Google. Das man eigentlich ausgeliefert ist. Nun ich persönlich kenne kein Google-Gesetz, dass die Internet User verpflichtet Google zu benützen. Immerhin gibts noch Yahoo, Bing und viele andere Suchmaschinen.
Woher kommt der Traffic
Jetzt möchte ich mal einen Blick in meine Statistik vom Chefblogger Blog werfen und zwar möchte ich wissen, woher meine Leser kommen. Also schauen wir uns mal Google Analaytics an.
In meinem Fall sieht man schön, dass Google ein wichtiger Trafficlieferant ist. Aber wie man sieht, kommen nur knapp 31% der Leser über diesen Kanal. Der Rest sind Social Networks wie Facebook, Twitter und G+ oder die Leser kommen direkt zu mir. Also wenn Google mich aus dem Index schmeissen würde, wäre das wohl ärgerlich, aber ich hätte immernoch Traffic und Leser.
Unterschied Medienhäuser und Blogs
Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen den Medienhäuser und den Blogs? Ich meine hier nicht, dass die Medien angeblich freie unpersönliche Meldungen bringen und die Blogs nur persönlicher Mist bringen. Wir alle wissen, dass dies überhaupt nicht so stimmt. Wir beide sind Produzenten von Content. Aber der Unterschied besteht darin, dass ein Blog immer guten Content liefern muss und sich auch um die Verbreitung kümmern muss, während die Medienhäuser einfach nur Content produziert und den Leuten vor die Füsse wirft. Wir schreiben wenige Beiträge die Verlagshäuser hundertausende. Wir müssen uns um die Qualität kümmern, die Medien nicht.
Was können die Medienhäuser von den Blogs lernen?
Eigentlich können die Medienhäuser das lernen, was jeder Blogger bereits weiss. Wenn man ein Beitrag geschrieben hat, dann ist man erst mit der Hälfte der Arbeit fertig und man muss weiter machen. So sind wir Blogger in der Community aktiv. Wir sehen andere Blogs nicht als böse Konkurrenz, die man elemnieren muss, sondern als willkommene Unterstützung. Sehen wir einen guten Beitrag eines anderen Kollegen, so verlinken wir diesen direkt. Auch teilen wir Autoren aktiv unsere Blogbeiträge in den Social Media Communitys.
Was machen Blogs also besser?
- Konkurenz ist nicht böse sondern gut
- Wir verlinken untereinander
- Wir sind in den Social Media Kanälen aktiv
- Wir teilen unseren Content in vielen unterschiedlichen Kanälen
- Wir helfen einander bei Problemen
- Wir stehen zu unseren Meinungen und schreiben heute nicht für und morgen gegen etwas
- Wir hören auf die Leser
- Ein Leser ist wertvoller für uns
Diese 8 Punkte sind also die Dinge die die Medienhäuser noch mindestens von uns Bloggern lernen können. Solange sich aber die Medien wie Zombis verhalten und selbst wenn sie Tot sind, anderen noch das Fleisch herausbeissen versuchen, solange werden die Medien schwächer und schwächer bis sie ganz verschwinden.
Also liebe Medienhäuser/ Verlage/ Journalisten – anstatt ihr euch weiterhin wie Zombis aufführt, solltet ihr besser mal ein Blick in die Blogosphäre werfen und anschauen was wir tag täglich machen. Denn sonst wird euch das Gleiche passieren, wie einem Zombie im Winter – er erstarrt und verrottet! Ihr wollt das sicher nicht und wir Blogger natürlich auch nicht – immerhin liefert ihr uns immer wieder guten Stoff für unsere Blogbeiträge 🙂
Ich denke wir müssen warten bis die nächste Generation an Entscheidungsträger in den Verlagen heranwächst. Kürzlich fragte mich ein Verleger nach der Reichweite (m)eines Blogs: Meine Antwort: nicht das wichtigste. Es spielt nämlich nicht mal so eine grosse Rolle! Jeder Blogbeitrag „kann“ eine grosse Reichweite haben, wenn dessen Content auch welchen Gründen auch immer um die Welt geht: Social Media Post, Treffendes Keyword, Aktualität etc.
Aber die Verlage denken halt nur in *fixen“ Reichweiten etc. damit fängst eben schon an. Dies zeigt doch schön: es fehlt am grundlegenden Verständnis… in der Schweiz wurde ja auch schon eine Art Leistungsschutzrecht gefordert. Wie du schreibst, voll behämmert. Was ich noch verstehen würde, wäre die Forderung nach einer Besteuerung der Online Werbung. Denn auf Online Ads fehlt ja die MwSt. Ist ja logisch, man kauft sich das Zeug ja auch in Dublin (Google) ein. Eine Forderung welche in diese Richtung geht würde ich ja noch verstehen. Wobei nein. Es macht schlichtweg keinen Sinn, lokale Gesetzte im Internet anzuwenden.