Normalerweise wenn ein Journalist über Blogger und Bloggerinnen berichten muss, werden wir Blogger/innen als altmodisch bezeichnet weil ja angeblich ein Blog schon längst OUT sein soll. Das sagen sie wenigstens seit Jahren. Ich persönlich glaube ja eh, dass die Journalisten Angst vor den freien Bloggern haben – da wir sagen dürfen was WIR wollen und nicht was die Cheffes und Chefredakteure wollen.
Aber es geht auch anders
In der ORF Sendung ZIB MAGAZIN gab es am letzten Dienstag einen kleinen Beitrag.
In 2 Min und 22 Sek versuchte man das Thema Bloggen als Job zu behandeln. Es ist mal kein negativer Beitrag sondern er war OK – nicht überwältigend aber OK
Da ich nicht weiss, wie lange die Mediathek beim ORF diesen Beitrag online lässt, habe ich mal den Beitrag aufgezeichnet und auf Youtube hochgeladen.
„Ich persönlich glaube ja eh, dass die Journalisten Angst vor den freien Bloggern haben“ – so der Chefblogger. Ohne Zweifel, am Cheffblogger ist ein echter Diplomat verloren gegangen – solche Aussagen kommen gut bei der „Journaille“.
Doch auch wie der Chefblogger sehe ich mehr Zukunft für die Blogger, den bei den klassischen Paper-Journalisten – hier meine Begründung:
Erstens: Ich bin ebenfalls ein Schreiberling – und zwar ein Gonzo!
Wer nicht gerade vom Fach ist, dessen erste Spekulation ob des Wörtleins „Gonzo“ geht vielleicht mehr in Richtung japanisches Tanz-Theater.
Nein, Gonzo ist eine Form des New Journalism.
New Journalism – es wird aus der subjektiven Sicht des Autors berichtet. Des Weiteren werden literarische Stilmittel verwandt, jedoch wird sich an Fakten gehalten.
Der Gonzo-Journalist – Gonzo steht im Amerikanischen für außergewöhnlich, exzentrisch, verrückt – packt noch eins drauf: autobiografische Erlebnisse, Sarkasmus, Humor, Fiktion, Spekulation – ein grausliger Graus für den Deutschen Presserat mit seinem Pressekodex.
Gute Gelegenheit, sich ein paar Prinzipien des deutschen Pressekodex anzusehen – der schweizer etc. Kodex wird von ähnlicher Schönheit sein.
– Die Positionen aller Beteiligten sind sachlich darzustellen - Gerüchte, Annahmen, Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen - Kritische Distanz zum Thema einhalten.
Daher sind für die Jungs und Mädels vom Deutschen Presserat bekennenden Gonzo-Journalisten/Blogger keine Journalisten, sondern sie machen Literatur. Sie sind Publizisten.
Klar – die Prinzipien des Pressekodexes sind gute Prinzipien – besonders, wenn sich der Journalist daran hält. Hier liegt wohl die Katze im Pfeffer.
Welche Redaktion der selbsternannten Qualitätsleitmedien hält sich an die Vorgaben? Mass aller Dinge scheint mir die politische Ausrichtung des Medium zu sein. Was nicht zur politischen Ausrichtung passt, wird gar nicht beachtet, noch nicht einmal ignoriert. Damit entsteht eine fraktale Wirklichkeit – feine Grundlage sensibler Stammtischpolitik.
Zurück zum Gonzo-Journalismus.
Unter dem Aspekt, dass der Leser klar erkennen kann, dass es sich um subjektive Berichte handelt, sind – meiner Meinung nach – die Gonzo-Berichte die objektivsten Berichte.
Nicht nur aus diesem Grund liebe ich den Gonzo-Journalismus – auch den Lesern gefällt’s…den meisten – wenigstens.
Du sollst nicht langweilen – erstes Gebot des Publizisten. Damit haben all’ die kein Problem, die mal mehr, mal wenig “gonzo” sind.
hihi gonzo den ausdruck kannte ich ja noch gar nicht. dann bin ich wohl auch ein gonzo, denn ich halte meine qualität, bin verrückt und leicht exzentrisch 😛 passt doch
Lieber Chefblogger
Danke für den Hinweis. Der dariadaria blog ist interessant aber schneidet im Vergleich zu mehr als 1500 Fashion blogs weltweit nicht gerade gut ab (unter dem Durchschnitt – siehe Link oben).
In Oesterreich selber ist die Dame auf Platz 28 (von 60 Blogs). Wenn Sie somit Ihren Lebensunterhalt verdient, Chapeau. Beneidenswert 🙂
Freundlichst
Urs
hihi, naja dein system hasst mich ja auch – laut ihm ist der chefblogger noch schlechter als ihr 😛