Porno, Erotik, Sextoys und ein Blog, kann das gut gehen?

von | Sep 10, 2014 | Allgemein | 5 Kommentare

Schlagwörter: Blog - Social Media - Tumblr

Wenn man kein Sklave eines bösen Chefs ist, sondern für sich selbst schaut (wie ich), dann trifft man immer wieder sehr spannende Leute. Und von so einer Sache möchte ich heute berichten.

Und zwar habe ich vor ein paar Wochen eine eMail von einem Geschäftsmann erhalten, der gerne mehr übers Bloggen und Social Media wissen möchte um sein Online Shop und sein Business zu puschen. Die ersten eMails waren alle ganz normal geschrieben worden und dann stellte sich heraus, dass er kein Schraubenmutterlochbohrmaschinenhersteller ist, sondern dass ihm ein Puff in Österreich gehört mit einem Erotik Shop. Er hat dies dann auch mehrmals erwähnt und mich gefragt ob das für mich OK sei – anscheinend gibts viele Firmen die nie und nimmer mit schlüpfrigen Firmen Geschäfte machen wollen.

Und so pilgerte ich letzte Woche morgens um 8, mal ins Vorarlberg zu diesem Puff. Hinter der Fassade eines sehr unscheinbaren Hauses fand ich dann das Edelpuff. Da mir die Welt ziemlich fremd ist, war es ein lustiges Gefühl morgens um 10 Uhr ins Puff zu gehen, habe darüber natürlich auch mit Genuss getwittert :P. Ich hatte das Glück, dass Puff war eigentlich geschlossen darum wars sauber und die Menschen darin alle angezogen…

Im Hinterzimmer dieses Edelpuffs wurde mir dann das Lager des Online Shops gezeigt. Ich hab dann natürlich auch ein wenig die Produkte angeschaut und von einfachen Kondome in versch. Geschmacksrichtungen, zu brutalen Penisringe und Monsterdildos mit einem 30cm Durchmesser alles gefunden. Dieses kleine Lager umfasste nicht alle der rund 5000 Sextoys die sie anbieten.

Danach ging die Diskussion los. Die Frage die mir nämlich gestellt wurde war, ob ein Erotik-Shop und auch seine Prostituierten auch auf Social Media und Blogs aktiv sein dürfen.

Welche Social Media Dienste eigenen sich für dieses Business

Schauen wir uns doch zuerst mal die verschiedenen Dienste an.

Wir leben heute in einer komischen Welt. Wenn im Internet Bilder gezeigt werden von geköpften oder gehängten oder erschossenen Menschen, dann interessiert das keine Sau. Wird aber irgendwo ein nacktes Knie oder Brust gezeigt, gibts Riesen-Skandale und die Welt brennt.

Facebook / Google+

Die Idee dass der Edelpuffbetreiber für seine Sexarbeiterinnen eigene Fanpages bei Facebook einrichtet, ist wohl nicht so gut. Die Chance, dass so eine Fanpage bei zu viel nackter Haut gesperrt wird, ist sehr gross. Genauso wenig sollte man zu viel nackter Haut im normalen Stream von Facebook zeigen. Leider ist aber auch Google Plus so und sperrt solche Seiten und Bilder sehr aktiv.

Twitter

Twitter ist hingegen wieder moderater, denn sie zensiert eigentlich fast nichts (ausser seit neuestem geleakte Nacktbilder von Promis und Propagandavideos der IS). Aber da Twitter nur auf wenige Zeichen beschränkt ist, und nur Linkposting eigentlich sehr dumm ist, muss man hier genau überlegen ob man hier mitmachen will. Ich persönlich rate Firmen die nur ihre Links sharen wollen, vom Gebrauch von Social Media ab, denn immerhin ist das eine Dialogplattform und keine Linkschleuderdienste.

Für den Sextoyshop ist hingegen so ein Social Media Dienst wie Twitter wieder Gold wert. Aber als Supportplattform wirds wohl eher eine Herausforderung. Versucht mal eine Anleitung für Liebeskugeln mit 100 Zeichen zu schreiben, dann wisst ihr was ich meine.

Aber ja schlussendlich sollte man es auch hier ausprobieren. Aber was das Problem der Sexarbeiterinnen betrifft, CS (Cybersex) auf Twitter ist etwa so wie wenn man es mitten auf dem Bahnhofsplatz treibt – nicht wirklich erotisch…

Instagram

Instagram ist für die Erotikbranche wieder sehr gut, immerhin ist das eines der grössten Bilder-Socialmedia Dienste. Hier kann man schön Kampagnen für seinen Erotikshop betreiben, man darf einfach nicht zu viel nackte Haut zeigen oder anrüchig werden…

Tumblr

Ich sage zu Tumblr immer, dass dieser Dienst mehr Pornoblog ist als seriöser Blog. Man findet dort … über … einfach alles (lasst eure Fantasie laufen). Man kann hier eigentlich innert wenigen Minuten voll loslegen. Aber als Firma hat man hier ein kleines Problem und zwar liegt die Datenhoheit dann nicht mehr unter Kontrolle der Firma. Man ist auch eingeschränkt was die Funktionen und Erweiterungen betrifft.

Der eigene Blog

Nun hier kommen wir zur eigentlichen Lösung und zwar dem selbstgehostetem Blog. Auch in diesem eher anrüchigen Businessbereich ist der Blog die wohl einfache Lösung. Wenn man einen eigenen Blog hat, gehören die Daten weiterhin dem Autor. Auch kann der Betreiber dann seinen Blog seinen Wünschen und Bedürfnissen anpassen so wie er will und kann. Er kann auch selbst bestimmen, was er in seinem Blog anzeigen möchte, ohne dass ihm ein anderes Land oder Firma vorschreibt was er darf und nicht.

Früher gabs aber noch Hoster die Erotiksachen verboten haben, hier muss man dann einfach einen guten Hoster suchen.

Ich habe gerade auf Twitter bei meinen beiden Lieblingshostern nachgefragt und beiden haben natürlich auch geantwortet. Bei Cyon und Hostpoint ist alles erlaubt, was gesetzlich erlaubt ist!

Kinder-, Jugendschutz

Wenn man seinen Erotikbusiness im Internet verbreiten möchte, es ist egal ob es nur ein Sextoyshop ist oder ein Edelpuff, man muss sich immer bewusst sein, dass nicht nur der geile alte Mann sondern auch das Nachbarskind den Weg hierher finden kann. Das Internet hat keinen mit einem Vorhang versteckten dunkeln Ecken. Aus diesem Grund muss jeder der so was anbietet auch an den Jugend-, Kinderschutz denken. Es gibt Länder wo so was total unbekannt ist und andere wo sogar dieser Bereich sehr streng reguliert wird.

Hier muss man sich dann der Betreiber einfach selbst informieren, was für „mein“ Land gilt.

In meiner Jugend und Kinderzeit, gabs noch kein Internet, sondern man musste sich am Kiosk die entsprechenden Heftli kaufen oder von Kollegen ausleihen – heute ist aber alles 1 klick entfernt.. Denkt also daran, wenn ihr sowas plant.

Altersnachweis

Als Erotikshopbetreiber sollte man schauen, dass keine Minderjährige Zugriff auf den Pornoshop, Puffblog haben. Das kann man tun in dem man einfach eine einfache Altersabfrage durchführt. Es gibt auch Länder wo man die AusweisID eingeben kann und so durch ein Dienst validieren kann um Minderjährige zu stoppen. Natürlich ist so eine AusweisIDabfrage eine geniale Sache aber leider nicht überall erhältlich.

Darum mindestens eine einfache Altersabfrage einrichten und dann entweder den Zugang zum Onlineshop/ Blog gewähren oder nicht. Das muss man vielleicht nicht bei einem Erotik-, Kondomshop machen aber wenn man härtere Sachen verkauft auf alle Fälle. Und wenn man ein Puffblog führt sowieso ! Ausser ihr zieht mit euren Blogs auf eine Südseeinsel ohne grossen Internetgesetze. Aber die Chance dass ihr dann in Europa auf den Webseitenindex gesetzt werdet, stehen dann sehr gut und euer Geschäft platzt.

Fazit

Dieses Thema heute hat sicher ein paar Leser rote Ohren verpasst, aber man sollte auch darüber diskutieren dürfen. Ich kann euch nur sagen, dass man bei jeder Plattform Vorteile und Nachteile hat und sich dann auch in einem Bereich bewegt, der sehr stark Überwacht wird. Darum wer in diesem Bereich onlinemässig tätig sein möchte, sollte sich einen guten Anwalt nehmen der die ganzen gesetzlichen Bereich genau kennt. Sicher ist sicher.

Es ist nämlich schon so, dass viele Menschen bei diesem Thema steife Ohren und einen Herzanfall bekommen und heimlich gehen sie es dann doch Besuchen. Immerhin ist das der Businessbereich der hart umkämpft aber doch sehr lukrativ ist.

Nun die Leute vom Edelpuff waren sehr befriedigt über meinen Besuch (äxgüsi, aber der Joke musste jetzt sein) und überlegen sich jetzt genau welche Social Media Aktivitäten für sie in Frage kommt. Auf alle Fälle werde ich das Ganze weiter beobachten und vielleicht auch mal über ihre Lösung berichten.

5 Kommentare

  1. Jacqueline

    Warum sollte das nicht gutgehen? Und ich glaube nicht mehr daran, das es Menschen gibt, die rot werden, wenn man über Sex oder Sexkontakte redet. Wo und in welchem Jahrhundert leben wir denn. Eine gewisse Freizügigkeit gehört wohl zum erfüllten Leben dazu. Ich behaupte mal, das die Leute, die nur einen Sexpartner in ihrem Leben hatten, langsam aussterben

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  2. HaraldV

    Sehe ich eigentlich auch so. Es muß ja nicht in die Schmuddelecke abdriften. Wenn man aber ansprechend beschreibt, wie man eine schöne Frau von ihrer Corsage befreit, und sich anschließend von ihr oral verwöhnen lässt, dann kann das Phantasien wecken. Und der Blog erfüllt seine Aufgabe

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    • Eric-Oliver Mächler

      ja stimmt – mit texte kann man oft sogar mehr erreichen als mit eindeutigen bildern 🙂

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