Im Jahr 2011 haben die Bänkster der Schweiz entschieden, dass die Schweizer Firmen nicht mehr für ihr eigenes Wohl sorgen müssen, sondern dass die Firmen leicht-verstaatlicht werden müssen. Und so haben sie den Schweizer Franken abgeschafft und den EuroFranken eingeführt und jede Firma hat direkt „Währungs-„ Subventionen erhalten. Damit wurden die Firmen in der Schweiz sehr faul und haben sich daran gewöhnt, dass der Gewinn den Unternehmern gehört, der Verlust aber der Schweiz und seinen Arbeitssklaven.
Dann am 15. Januar 2015 brach für diese faulen Schweizer Firmen die Welt zusammen, die Schweizer Nationalbank hat sich vom EuroFranken gelöst und wieder eine selbständige Währung eingeführt. Daraufhin brach der bis dann fixierte Euro-Franken Kurs von 1: 1.20 zusammen. Jetzt 2 Wochen später haben wir eine faktische Euro-Frankenparität (1 Euro = 1 CHF).
Kurz darauf brach das grosse Geheule in der Schweiz aus. Die Gewerkschaften befürchten 50’000’000 Arbeitslose in der Schweiz, die Firmen befürchten einen Einbruch ihrer Milliardengewinne und die Angestellten in der Schweiz befürchten, dass sie entweder entlassen werden oder nicht mehr 4000 CHF verdienen sondern nur noch 2000 CHF.
Ich verstehe ja, dass ein Produkt welches in der Schweiz produziert wird auch teurer ist als eines das im Billiglohnland Deutschland, China oder Pakistan produziert wird. Das Preis-Lohngefälle ist hier ja viel höher als dort. Was ich aber nicht verstehe ist, dass bei importierten Produkten genauso überrissene Preise verlangt wird. Immerhin muss man weder Rohstoffe noch die Veredelung bezahlen sondern nur den Import.
Die Firmen in Panik
Ich habe mich nach dem Fall der kalten Währungsmauer mit verschiedenen Unternehmer unterhalten. Ich hatte einen Hotelier der jetzt heult, dass er keine Gäste / Touristen mehr haben wird und ich hatte den Verleger der rumgeheult hat weil seine Bücher nicht mehr gekauft werden. Und dann habe ich noch das KMU gehabt das rumgeheult hat, weil seine Kunden nun im „Nahen Osten“ (Österreich liegt 10km entfernt) einkaufen gehen würden und nicht mehr in seinem Laden.
Ich fragte dann diese Leute „und warum macht ihr keine Online Shops?“ Viele sagten mir, dass sie doch bereits welche hätten und so bin ich natürlich nachschauen gegangen. Ich sah dann dass der Hotelier in Zürich für seinen Cafe Creme seine 12 CHF verlangt (merke der Starbucks kostet nur 7 CHF), und der Verleger und das KMU mit einem Währungskurs von 1:2 rechnen. Wenn also ein Produkt 100€ kostet verlangen sie 200 CHF im Online Shop.
Gestern haben die Kollegen von Carpathia.ch (danke für die Bilder) einen ganz neuen Fall aufgedeckt. Und zwar ist der bekannte Möbel-, und Dekorationshop Butlers auch in der Schweiz online gestartet. Wo im deutschen Online Shop ein Produkt soviel kostet, kostet es dann im Schweizer Online Shop doppelt soviel.
Dieser neue Online Shop hat auch einfach mal alles x2 gerechnet und haben so eine richtig schöne 100% Marge.
Nun in Deutschland gibts einen MwSt Satz von 19% hier in der Schweiz ist er 8%. Das sind also nur schon 10% Marge auf ein Produkt wenn man die MwSt bereinigt. Aber wer denkt, dass nur neue Shops so extrem sind der irrt sich. Man findet solche Fälle überall, selbst die IKEA ist davon betroffen obwohl sie es nicht nötig hätte…
Ich habe mir kurz die IKEA angeschaut und das gleiche Produkt im Deutschen und Schweizer Online Shop angeschaut.
Ohne MwSt kostet das Produkt: 652€
Ohne MwSt kostet das Produkt: 754.40 CHF
Die IKEA hat also auf ein Produkt das in der Schweiz verkauft wird einen 15% höheren Gewinn als sie es in Deutschland hat. Auch wenn das noch ein sehr saftiger Gewinn ist, ich kann damit leben, ist mal besser als das 1:2 Denken 🙂
eCommerce verschläft die Chance
Nun wäre eigentlich die Zeit gekommen um im eCommerce wirklich abzuräumen. Leider verschlafen die Meisten die Chance. Denn es ist so, dass das Märchen von den höheren Lohnkosten und Produktionskosten hier im Onlinebereich nicht zieht. Ich brauche nicht 10 Verkäufer die sich den ganzen Tag die Beine in den Bauch stehen, eine Putzfrau die alles sauber hält und einen Lagerhaus mit 10’000m2 Fläche.
eCommerce brauchen andere Konzepte als echte Läden
Es ist also so, dass die eCommerce Projekte andere Konzepte brauchen als wenn man ein Laden in St.Gallen / Zürich oder Einsiedeln plant. Man arbeitet mit weniger Personal, kleinerem Lager und oder Just-in Time Lieferungen. Auch muss man nicht teure Platzmiete bezahlen, sondern braucht nur ein Hoster für ein Bruchteil der Kosten. Auch muss man nicht Zeitungsinserate bezahlen und Flyer sondern kann sich auf Online Marketing konzentrieren und selten mal ein APG Plakat schalten – aber auch das kostet kein Vermögen.
Leider denken die wenigsten Unternehmer so, sondern denken „Ich habe einen Laden nun will ich das gleiche Online verkaufen zum gleichen Preis“ anstatt dass ein Unternehmer denkt, „Ich habe einen Laden und nun Gründe ich ein 2. Unternehmen welches sich um den Online Handel kümmert“
Daraus resultiert dann, dass das altmodische Denken in dieses #Neuland transportiert wird und man der Versuchung erliegt, hier ziemlich abzuzocken.
Das Resultat ist dann:
Kein eCommerce Erfolg und der Kunde kauft im Ausland
Wenn ein Online Shop heute nach 2 Wochen noch nicht seine Preise nach unten angepasst hat, wird er es nie tun und untergehen.
Wer also nicht sterben möchte, der sollte jetzt innovativ denken und handeln. Runter mit den Preisen, gründet einen Blog, optimiert SEO und in Social Media investieren und dank Retargeting und andere genialen Marketingkampagnen den Umsatz steigern…
P.S Wie ich am Anfang des Beitrags schon gesagt habe, gehe ich hier von Produkte aus die nur Importiert werden und nicht in der Schweiz hergestellt werden !
Ich wiederhole, was ich nach der Entscheidung zum Immigrationslimit gesagt habe: es ist schön, zu sehen, dass die schweizer Bürger entscheiden haben, ihren Wohlstand ab jetzt persönlich und selbst zu erarbeiten, auch zu geringeren Gehältern und Löhnen.
Verwunderlich finde ich allerdings die Einlassungen eines CH-Unternehemersvertreters: Er meinte (zitiert in der GroßerNordKanton-Presse), man könne jetzt locker Löhne und Gehälter in CH kürzen (damit man exportfähig bleibe), denn der Bürger könne sich ja günstig im Ausland mit allem nötigen eindecken.
Also sowas wie: ‚Schweizer! Kauft nicht bei Schweizern!‘
Incdredibile.
ich vermiss in deinem kommentar lieber oliver eindeutig den < / ironie off > tag