Ich habe ja vor einigen Monaten für euch mal eine kleine Serie geschrieben, mit dem Titel „6 Schritte für erfolgreiches Blogger-Relations„. Dieser Beitrag wird von Firmen wie auch Bloggern sehr gerne gelesen. Ich kenne ja als Blogger die Seite der Blogger sehr gut. Nun seit ein paar Monate baue ich im Auftrag eines Kunden gerade eine Blogger-Relation mit Foodblogger auf. Irgendwann werde ich euch mal im Detail beschreiben, was ich mir da schon alles für Forderungen, Sonderwünsche anhören musste. Aus diesem Grund bin ich auch nicht wirklich überrascht gewesen, als ich gestern diese Meldung gefunden habe.
Sie passt so perfekt ins Bild der neuen digitalen Leute, dass ich sie hier übernehmen werde:
Youtuber verlangt 22.000 Dollar für Berichterstattung
Ein Mitarbeiter des Entwicklerstudios Wales Interactive erklärte über Reddit, dass man bei einem sehr bekannten Youtuber mit mehreren Millionen Abonnenten anfragte, ob er eines der Spiele des Unternehmens vorstellen möchte. Der Name des Youtuber wurde nicht genannt. Dieser antwortete, dass er für die Berichterstattung 17.600 US-Dollar haben wolle. Sollte noch ein Link zum Spiel mit in die Beschreibung, dann würde die Berichterstattung 22.000 Dollar kosten.
Das Entwicklerstudio zeigte sich entsetzt über diese Forderungen und fragte über Reddit nach, ob dies eine gängige Praxis in der Branche sei. Der Youtuber wollte auch nicht erklären, was in dem Preis enthalten sei und ob er über das Spiel dann positiv sprechen würde. Man hätte also die Katze im Sack gekauft. Laut einigen Kommentaren auf Reddit scheint so etwas üblich zu sein.
Das muss man sich jetzt mal ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen. Ein Youtuber will Geld für eine Rezension – also eine Spielbeschreibung. OK das kann man natürlich machen, ist dann wohl ein Vollzeit Youtuber. Er verlangt also 17’600 Dollar für ein Beitrag in seinem Millionenchannel. Und ein Link extra kostet 4’400 Dollar.
Also ich persönlich finde diese 17’600 Dollar für ein Beitrag schon ein wenig frech. Ich überlege mir gerade wie die Firmen aufschreien würden, wenn wir Blogger 17’000 für ein Blogbeitrag verrechnen würden. Wäre mal ne Idee 🙂
Hingegen dass er noch extra für einen Link verlangt ist verständlich. Wir Blogger kennen das ja auch, dass wir täglich von Firmen wegen Links angefragt werden und dann bietet man uns dafür „grosszügigerweise“ ganze 5€ an oder so. Jaja diese Spielchen kenn ich doch. Da find ich 4’400 Dollar für einen Links direkt anständig.
Lustig find ich von Gulli von wo ich den Beitrag herhabe, dass sie nun in die Hysterie von Paid-Content und dem sauberen Markieren aufspringen. Also hier will man einem Youtuber daraus ein Strick drehen? Gehts noch? Schlag mal eine Zeitung auf und ihr werdet nicht wissen, welcher Beitrag wurde von einem Journalist recherchiert und geschrieben, von einem Praktikant schlecht abgeschrieben oder von einer PR Firma fix-fertig angeliefert. Bevor man sich also jetzt auf Youtuber und wieder Blogger einschiesst, sollten die Journalisten vor der eigenen Haustüre wischen.
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