Wie lange ist der perfekte Blogbeitrag?

von | Nov 13, 2019 | Allgemein | 1 Kommentar

Schlagwörter: Blog - texten

Heute möchte ich mal über ein Thema reden, dass mir irgendwie am Herzen liegt. Denn wenn ich gerade Facebook, Twitter oder sonst ein Social Media Kanal öffne, dann ploppen mir Tausende von Experten rein, die Dinge verkaufen wie:

«eBook kaufen & innert 24 Stunden zum Online Marketing Experte»

«Diesen Kurs buchen und lernen wie man innert 3 Tagen eine eigene Werbeagentur gründen kann und fette Provisionen kassieren kann»

«Jetzt dieser Mastermind Gruppe beitreten und lernen wie man innert 48 Stunden 100’000 Follower gewinnen kann»

usw. diese Liste könnte ich unendlich erweitern.

Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie viele Ads diese Experten schalten und wie viele Leute diese Kurse buchen oder eBooks kaufen. Es gibt unendlich viele Personen die fallen auch heute noch auf dieses Zeug rein.

Und dann dauert es nicht lange, bis diese neuen Experten dann bei mir anklopfen und rumjammern, da sie doch jetzt zum Experte ausgebildet worden seien und sie darum nicht verstehen warum man keine Resultate sieht.

Wenn ich dann diese «Professionell gemachten» Anzeigen oder Blogbeiträge oder Webseiten / Online Shops anschaue, was ich da alles zu sehen bekomme.

Ich verspüre dann immer den inneren Drang wie eine irre Hexe zu lachen HIHIHIHIHIHIHIHIHI

Meistens lach ich dann auch wirklich und die Kunden schauen mich dann ganz böse an und wenn ich dann die folgende Situation erzähle, sind sie zuerst doppelt sauer über mich, dann über sich selber und dann wollen sie echte Hilfe eines echten Profis.

Und zwar geht die Situation so «Stellen sie sich vor, sie sind schwer krank und müssen in ein Spital gehen und sich da operieren lassen. Da kommt der Chirurg und sagt zu Ihnen «Ja kein Problem, diese Operation ist ganz einfach – ich habe erst vor 3 Tage ein Buch gekauft und bin jetzt Arzt – davor war ich Bänker»

Würden Sie sich da operieren lassen?

Oder

«Sie wollen in die Ferien fliegen und der Pilot begrüsst sie so zu seinem ersten Flug, er ist letzte Nacht einer Mastermind Gruppe beigetreten und weiss nun genau wie man so ein Jumbo 747 fliegen tut»

Würden sie da mitfliegen?

JA? Sind sie sicher?

Ich glaube nicht!!

Und genau so ist es mit dem Online Marketing Wissen. Was ich von diesen Experten schon alles gehört habe ist wirklich erschreckend und reine Abzockerei.

Man könnte jetzt natürlich böse sagen: «Wer nichts taugt der verkauft Bücher oder Kurse oder Mastermindgruppen» aber damit würde man wohl den wirklich guten Experten da draussen unrecht tun. (immerhin verkaufe ich auch Kurse, Webinare aber noch keine eBooks 🙂 )

Wie lange ist denn der perfekte Blogbeitrag?

So nun beantworte ich mal diesen Blogbeitrag und zwar zitiere ich jetzt einfach mal den Lieblingssatz der Anwälte «es kommt drauf an».

Ein perfekter Blogbeitrag ist genau so lange und hat so viel Stoff in sich, dass er die Frage des Besuchers beantwortet. Google sagt diesem Wert nämlich «Relevanz». Ist also der Blogbeitrag ein relevanter Beitrag, dann ist er gut und wird auch (mit der Zeit) gut ranken.

Als Beispiel hier – bis hier hin ist der Blogbeitrag knapp 500 Wörter lang und ich kann nun eure Frage mit einem «Der Blogbeitrag beantwortet die Frage des Lesers und es ist egal ob man 1 Wort oder 100’000 Wörter dafür verwendet» beantworten.

Ich selbst habe dutzende Blogbeiträge mit sehr kurzen Antworten geschrieben – einer davon hat sogar nur 1 Wort drauf stehen und doch ranken diese Blogbeiträge auf Platz 1 und bringt mir seit Jahren viele hundert Besucher pro Tag.

Auch hier in diesem Beitrag, ich habe euch mit 500 Wörter heiss auf die Antwort gemacht und dann die Frage mit 1 Satz beantwortet.

Das kann man machen.

Tut mir leid, es gibt keine Mathematische Formel für die perfekte Länge eines Blogbeitrags!

Ja ich weiss, da draussen im Internet gibt es viele Tools die euch versprechen, dass sie genau wissen würden, was es braucht damit eure Webseite auf Platz 1 der SERP (Search Engine Result Page) landen.

Aber in Wahrheit sind diese Tool eigentlich nur Tools die Kaffeesatz lesen. Sie haben im Laufe der Jahre viele Daten gesammelt und können so einen leichte Vorhersage machen, wie gut der Beitrag ist – aber dieses Resultat muss nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen.

Es ist das gleiche Spielchen wie mit dem Wetter und der Klimaerwärmung. Heute schreit jeder dass wir in 20 Jahre alle eine durchschnittliche Aussentemperatur von 50°C haben werden und dann garantiert sterben werden und dabei können sie noch nicht mal das Wetter in 5 Tage 100% korrekt vorhersagen. Auch hier hat man Modelle geschaffen die eine Tendenz zeigen, dass hier das Klima verrücktspielt und man darum was ändern sollte ( geb ich absolut recht) aber trotzdem 100% korrekt sind diese Modelle nicht.

Ich sag immer zu den Leute die mich auf so Tools ansprechen folgendes:

«Denkt ihr wirklich, dass diese Programmierer wirklich ein Tools herstellen würden, die 100% euch auf Platz 1 bringen würden? – Denn dann würden sie selbst garantierte Platz 1 Webseiten sehr teuer verkaufen oder das Tool würde 100’0000’0000 pro User kosten»

Und dann geben mir die Leute recht.

Wie lange ist nun so der perfekte Blogbeitrag?

Das kann ich euch leider nicht mit 100% Gewissheit sagen. Wenn ihr gut schreibt oder die Antwort auf die gesuchte Frage eindeutig ist, dann reicht 1 Wort und sonst braucht ihr halt mehr.
Denkt aber nicht, dass ihr mindestens 10’000 Wörter braucht, sonst könnt ihr ein Wort nehmen und es auffüllen mit Lorem Ipsum Fülltext 🙂 Das wäre dann auch ne Idee und bringt genauso wenig was.

Warum sind denn nicht mehr Texte bei Google viel kürzer? Der Eric erzählt doch ein Käse oder?

Nun stellt ihr euch mit Recht die Frage, warum denn nicht mehr Webseiten mit wenigen Worte auf Platz 1 sind und da habt ihr absolut Recht und die Antwort darauf ist ein wenig kompliziert.

Jetzt stellt euch mal die Frage – wenn jemand fragt was kostet das Raumschiff Enterprise ab Werft? Und dann kann man natürlich einen Text schreiben mit der Bewaffnung, Anzahl Zimmer und Fläche aber das hat der Kunde nicht gefragt. Der Kunde fragte nach einer einfachen Antwort sagen wir 12’500’000’000 €

Also wenn du dann eine einfache Zahl als Antwort lieferst, ist der Kunde ebenfalls zufrieden und so ist der Verkaufspreis relevant für diese Frage und kann somit weiter oben ranken.

Wenn aber die Antwort etwas komplizierter ist, wie «Erkläre mir die Klimaerwärmung» dann muss ich hier vermutlich euch tausende von Variablen erklären und aufschlüsseln bevor ich alle Faktoren aufgezählt habe und das wird also ein sehr sehr langer Text – wenn nicht gleich ein Text in Buchform…

Ihr seht also es kommt immer auf die Frage drauf an, wie einfach und klar ihr sie Beantworten könnt.

Leider ist die Länge eines Blogbeitrag nur ein kleiner Teil für das Ranking bei Google & Co

Nun fragt ihr euch evtl, warum dann nicht mehr Leute ganz kurz klare Antworten liefern und warum manchmal eine kurze Antwort schlechter oder manchmal besser rankt als ein langer Text.

Leider ist es so, dass Google nicht nur die Relevanz einer Webseite misst, sondern auch die Bounce-Rate (Ausstiegsrate), die Verweildauer auf der Seite und noch viel mehr. Man geht davon aus, dass Google bis zu 2000 einzelne Faktoren zusammenträgt und damit das Ranking einer Webseite berechnet und das auch immer wieder wiederholt. Wenn du also heute auf Platz 3 bist, dann kannst du morgen auf Platz 1 und übermorgen auf Platz 234 sein.

Wie sieht nun der perfekte Blogbeitrag aus

  • Ein perfekter Blogbeitrag beantwortet die Frage des Users
  • Er ist weder zu klein noch zu lang für den Leser
  • Er füllt die Wissenslücke des Lesers
  • Er kann klein oder gross sein
  • Er ist einfach zu lesen und hat Überschriften wie auch Bilder
  • Er ist gut strukturiert
  • Er ist schnell geladen und einfach überall zu lesen
  • Und noch vieles mehr

Ihr seht also es gibt vieles was unbekannt ist und doch wichtig ist für den perfekten Blogbeitrag der auf Platz 1 bei Google landet.

Wenn euch also jemand ein Geheimwissen verkauft, mit dem ihr garantiert und für immer auf Platz 1 landet und Milliarden von Euros verdient -> Ja dann rennt um euer Leben.

Es gibt keine Garantie – weder im Online Leben noch im offline Leben – das einzige was sicher ist, dass das Leben tödlich endet 😛

Ich weiss euch wird das jetzt ziemlich erschrecken, dass ich das so klar sage, aber ich denke es wird Zeit, dass wir Klartext reden und direkt sind. Wenn ihr also jemand sucht der euch Zucker in Arsch blässt, dann solltet auf diese Blogs gehen.

Abschluss-Tipp

Nun ich kann euch zwar keine geheime Formel für den Welterfolg liefern, aber ich kann euch noch einen kleinen Tipp mit auf den Weg geben. Und zwar lautet der Tipp:

Überprüft regelmässig eure Erfolge

Ja es ist wirklich so, installiert ein Statistiktool mit dem ihr den Webseiten Traffic messen könnt, wie auch die Google Resulate und auch die SERPs. Wenn ihr also wisst, welcher Blogbeitrag wie oft und wie lange von Besuchern aufgerufen wird, wenn ihr wisst welche Webseite am meisten von Google empfohlen wird und auf welchen Plätzen euer Beitrag bei Google rumgeistert, dann habt ihr schon recht viele Daten mit denen ihr Arbeiten könnt.

Ihr könnt dann nämlich aus den Resultaten herauslesen, welcher Beitrag ist der Beste und warum er so gut rankt – ihr könnt dann nachschauen was ihr gut gemacht habt und wo ihr weniger gut gearbeitet habt.

Genau aus diesem Grund sollte man Webseiten-Texte regelmässig anpassen und verbessern. Selbst wenn ihr – wie hier dieser Blog – über 2000 Beiträge habt – ich verbessere die besten Beiträge immer wieder. Meine Anleitungen, Plugin-tipps usw werden immer wieder angepasst und verbessert und so steigt ihr Ranking im Laufe der Zeit immer weiter hoch.

So ich hoffe ich konnte eure Frage jetzt beantworten und ihr seid jetzt alle glücklich und zufrieden. Wie ihr seht habe ich entweder nur 1 Satz für die Antwort benötigt oder knapp 1700 Wörter 🙂 Je nachdem wie ihr das so seht.

Wenn ihr noch eine Frage dazu habt, oder wenn ihr gar nicht Einverstanden seid mit dem was ich sage – dann schreibt sie mir unten in die Kommentare rein – ich freue mich immer über euer Feedback.

1 Kommentar

  1. Henning Uhle

    Hallo Eric,

    du hast völlig Recht. Ich kritisiere das ja auch immer, wenn man einen Online-Kurs vorgesetzt bekommt, in dem man lernt, wie man Online-Kurse verkauft. Das ist so unnütz wie ein Kropf. Ich behebe seit vielen Jahren Störungen in Mail-Systemen unterschiedlichster Kunden. Glaub mir, da gibt’s auch die Mastermind-ich-kann-nun-alles-Experten.

    Was die Länge von Blogartikeln betrifft, so bin ich der Meinung: Ein Artikel hat dann die richtige Länge, wenn darin alles gesagt wurde und der Text nicht unnötig aufgebläht ist. Also das klassische „Es kommt darauf an“. Ich mache das mit dem Bloggen nun wirklich lang genug, um sagen zu können, dass die Länge eben hier nicht entscheidend ist.

    Deine Liste im Artikel ist allerdings zutreffend. Aber ob das auch bei jedem Artikel so stimmt, wird niemand sagen können. Es sei denn, die- oder derjenige hat einen Blogartikel in der Form wie „Drölfzigtausend ultimative Tipps für den perfekten Blogartikel (und zwünfhundert extra)“. Nein, das ist alles Kokolores.

    Das Aktualisieren von Artikeln jedoch kann tatsächlich etwas bringen. Ich nehme das nur leider nicht so ernst wie ich müsste. Aber vielleicht kann ich hier irgendwann auch Besserung geloben. Ein Blog jedenfalls lebt, so doof das auch klingt. Und wenn das so ist, muss man sich an die Aktualisierungen machen.

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