Mel eine Foodbloggerin hat letzte Woche eine Diskussion angestossen die die Blogosphäre ziemlich durchgerüttelt hat. Und zwar hat sie eine Liste gemacht, bei der man sehen kann, wieviel Geld sie pro Monat ausgibt für ihren Blog. Sie hat da mit dem deutschen Sklaven-, äh Mindestlohn gerechnet und kommt trotzdem auf stolze 1300€ kosten pro Monat für ihren Blog.
Auf ihren Blogpost hat sich daraufhin eine sehr interessante Diskussion entfacht. Die einen finden sie spinnt, die andere geben ihr recht. Als ich vom Thema gehört habe, habe ich nur etwas dazu gewittert und zwar.
wer sich öffentlich #aufregt dass sein #hobby #bloggen #geld kostet, soll damit aufhören und zum #mcdonalds burgerbraten gehen!
— Eric-Oliver Mächler 👉👌🍾 (@eric_maechler) February 11, 2015
Die NewCouch hat diesen Tweet sogar verwendet bei seinem Blogbeitrag (siehe weiter unten).
Ich persönlich bin über diese Diskussion entsetzt. Es gibt anscheinend viele Leute, die auf Bloggern sogar neidisch auf den Dreck unter ihren Fingernägel sind und es nicht verstehen können, dass das Leben nun mal kein Ponyhof ist.
Ich habe in der letzten Woche mal viele Blogreaktionen gesammelt und liste sie hier nun auf mit einer kleinen Zusammenfassung. Hier seht ihr schön, wie geteilt die Meinung über den Blogbeitrag von der Mel auf Gourmetguerilla ist. Egal was man davon hält, etwas hat die Mel erreicht – ihre Statistiken sind in der letzten Woche sicher durch die Decke gegangen. Glückwunsch dazu!
So ich wünsche euch jetzt viel Spass beim stöbern auf anderen Blogs (und kommt wieder zurück klar – sonst werde ich auch Neidisch *ggg*)
Hier nun die Liste der Blogger und ihre Reaktionen:
Henning Uhle
Ich fang mal mit einem Blogger an den ich kenne und dort auch schon kommentiert habe. Henning sagt, dass er mit seinem Blog sich keine goldene Nase verdient. Er aber immer wieder gerne Geld nimmt, weil er so ein Teil seiner Kosten decken kann.
Blog: Dondahlmann
Findet die Liste teilweilse hanebüchend, und er hat 3 Ratschläge für Blogger aufgelistet, die Blogger umsetzen sollten wenn sie von ihrem Blog leben wollen. Er hat auch einen genialen Schlussatz genommen: Hör auf zu jammern und zu rechnen. Wenn du das machst, nimm lieber eine Festanstellung.
Der Shopblogger
Der Shopblogger kontert die Rechnung der Mel mit seiner Eigenen. Und zwar summieren sich seine Kosten pro Monat auf „brutale“ 0€ pro Monat – denn es macht ihm Spass und das ist es ihm Wert
POP64
Hier amüsiert sich der Blogger über diese lustige Milchmädchenrechnung, die totaler Stuss ist. Er denkt, dass die Meld die Liste nur asl Witz gemacht hat und es nicht ernst gemeint hat, sondern sie möchte damit Aufmerksamkeit erzeugen.
NewsCouch
Für ihn ist die Liste absurd, denn das Bloggen der Mel sei kein Hobby mehr sondern knallharter Kapitalismus.
Er selbst denkt, dass man ein Blog nicht wegem Geld führt sondern aus purer Leidenschaft.
p.s Hier wurde ich sogar namentlich mehrmals erwähnt 😛
Heldenwetter
Bei dieser ganzen Diskussion sind ihre Worte wohl die schönsten. Sie findet: „der Blog frisst viel Zeit, zeit, die ich auch mit endlos ausschlafen, Computer spielen oder feiern verbringen könnte. Aber ich tus nicht. Weil mir das Bloggen so viel Spass macht und inzwischen irgendwie zu mir gehört.„. Schön gesagt!
BlogProjekt
Peer trennt die Kosten eines Hobby und eines Profibloggers. Er zeigt schön auf, dass die Spanne dabei sehr gross sein kann.
Stich & Faden
Die Blogger findet, dass die Aussage „Schau her, dass geb ich alles für dich aus, sei gefälligst dankbar„, ziemlich daneben ist. Für sie ist ein Blog eine Win-Win Beziehung.
Doktors Blog
Der Doktor findet, ziemlich hart ausgedrückt, dass die Kochmutti Blödsinn verzapft. Ein herrlich direkt geschriebener Blogbeitrag zu diesem Thema
Tinted Ivory
Findet die Diskussion spannend und sagt, dass man den Wert von Worte in Geld umrechnen darf. Auch sagt sie sehr schön „Die Grösse der Anerkennung und des Geistes ist gratis aber nie umsonst“
Mama Notes
Sie denkt, dass jede/r Blogger/in, die sich die Mühe macht gute Texte zu schreiben, es eigentlich auch verdient hat, angemessen bezahlt zu werden. Und zwar nicht nur so, dass die Kosten gedeckt sind sondern noch was als Belohnung herausspringt.
Ditomag
Auch auch auf den Blogbeitrag verlinkt.
A Tale of Bones and Bacon
Die Anna beginnt mit einem sehr schönen Beispiel wie verrückt die ganze Aufregung ist, wenn Blogger Geld verdienen wollen. Am Ende der lustigen Geschichte sagt sie treffend „Ja, Blogger sind ein seltsames Völkchen“
Design your Blog Business
Die Bloggerin sagt hier, dass die Umsonst-Mentalität einiger Leser und vor allem die Selbstverständlichkeit, mit der grundsätzlich konsumiert wird, verursacht eine Schieflage in den Wertvorstellungen über die Leistung von Menschen…
Lead-Digital
Auch hier war der Blogbeitrag von der Mel ein Thema.
Honigtropfen
Hat seine eigene Kostenliste gemacht und kommt auf einen sehr viel kleineren Beitrag. Aber wie er in einem Nachtrag festhält sind das seine Kosten und sollte nicht als Korrektur zur Mel’s Liste zu verstehen
Inselblog
Zur ganzen Diskussion sagt Sven sehr treffend „Kann man machen„. Ihm sind die Kosten egal, weil er aus reinem Spass bloggt.
Social-Secrets
Daniel fragt in einem sehr ironisch-direkten Ton, warum das Leben nicht gratis ist. Auch fragt er sich, ob wir hier in Europa schon so weit sind, dass wir uns rechtfertigen müssen, wenn Blogger Geld verdienen wollen?
Naanoo
Er findet es schön, dass die Mel eine nüchterne Analyse gemacht hat, hat er dies auch mal gemacht und dabei festgestellt, dass sich das Bloggen finanziell nicht lohnt.
Piri Uncensored
Unter dem Titel Bloggen ist kein Hobby mehr hat sie ein paar Links gesetzt
Schweizer Gadgetblogger Pokipsie
Der Schweizer Gadgetblogger Pokipsie hat natürlich auch darauf seine Meinung geäussert. Und zwar denkt er, dass jeder Blogger doch das machen soll was ihm Spass macht. Und wems einem Leser nicht passt, dass „Sponsored Posts“ darin auftauchen, soll er die Seite nicht mehr lesen
Vielen Dank für diese Linkliste: in einigen Blogs habe ich schon meinen Senf zum Thema hinterlassen, in anderen werde ich das noch tun. So wie jetzt bei Dir:
Ob ein Blogger mit dem Bloggen Geld verdient oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Aber was bitteschön interessiert es einen LESER, was das Bloggen im Monat kostet?? – Und was bitteschön will jemand erreichen, wenn er/sie den Lesern eine Kostenrechnung für das Bloggen präsentiert??
Buaaah, ich blogge mich in die Pleite, wenn Du jetzt nicht sofort auf die Banner klickst oder mein E-Book kaufst!
Oder was sonst??
Ich habe es schon gesagt, und ich wiederholes es gern noch einmal:
An dem Tag, an dem ich den Lesern von edddysblog.de erkläre, welche Kosten beim Bloggen entstehen, höre ich damit auf und mach ’ne Pommesbude auf! Ich schwöre! 😉
Hallo!
Danke für diesen Beitrag. Ich habe mir mal die ganzen Meinungen durchgelesen und mir eine eigenen gebildet.
Ich sehe das so wie der Shopblogger.
Mein Blog kostet mich im Monat 0€.
Warum? Der Webspace ist eh da, mein Laptop zu Hause ebenfalls und die Software komplett OpenSource (ja, sogar das Betriebssystem!).
Die Zeit, die ich aufwendende um Artikel zu schreiben, ist für mich Freizeit. Ich mache das aus Spaß.
Ich sehe leider in der Bloggerszene eine rasante Zunahme an Kapitalismus und das ärgert mich. War Bloggen nicht mal dafür gedacht, seine Gedanken mit der Welt zu teilen? Und ja, bei Kapitalismus meine ich auch die ganzen „Mode“-„blogger“, die für einen 5€ H&M Gutschein sonst einen Mist in die Welt schreiben.
jm2c
Alexander
naja ein wenig kapitalismus kann nicht schaden lieber alexander. ich finds ok wenn blogger geld verdienen die müssen ja auch von was leben. was ich hingegen bedenklicher finde ist, die entwicklung das blogger zuerst frei sind (ohne oder mit sehr kleinem einnahmen) und sobald sie genügend gross sind, werden sie von diesen modehersteller/lippenstifthersteller oder gadgethersteller entdeckt und dann ists fertig mit offenen ehrlichen antworten und es sind nur noch „pr-text-schlampen“ die nur noch gutes schreiben. das find ich noch fast schlimmer als banner, sponsored posts usw
du nicht?
Oh, da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt.
Ja klar müssen Blogger auch von etwas leben! Keine Frage, ich versuche ja selbst ein wenig meine Kosten zu decken.
Das was ich meinte ist genau das, was du eben beschrieben hast.
Eigentlich sind viele Blogs nur noch billige Werbeflächen der Massenindustrie und viele Blogger biedern sich diesen Firmen eben auch noch an und das ärgert mich total…
und hier gebe ich dir 100% recht. ich habe vor gut einem jahr sogar mal darüber was geschrieben: https://www.chefblogger.me/2014/02/28/blogger-verkauft-nicht-eure-seele/ da steht so ziemlich schön, was ich von der sache des „gekauften und folgsamen“ bloggers halte 😛